Aktuelle Forschungen zeigen, dass ein gestörtes Mikrobiom im Darm mit verschiedenen chronischen Augenerkrankungen in Verbindung steht. Eine veröffentlichte Übersicht in Cureus hebt hervor, dass Patienten mit Augenproblemen oft auch eine Dysbiose, also ein Ungleichgewicht der Darmbakterien, aufweisen.
Die Verbindung zwischen Darm und Augen
Wussten Sie, dass Ihre Augen und Ihr Darm enger miteinander verbunden sind, als Sie vielleicht denken? Dr. Edward Kondrot, ein Augenarzt und homöopathischer Arzt, betont, dass viele Faktoren, die unseren Darm beeinflussen, auch unsere Sehkraft beeinträchtigen können. Wenn er seine Patienten fragt: „Was haben Sie diesen Sommer gemacht?“, handelt es sich nicht um Smalltalk, sondern um einen wichtigen Teil seiner Untersuchung. Stress und andere Lebensgewohnheiten können sich sowohl auf den Darm als auch auf die Augen auswirken.
Die Rolle des Mikrobioms bei Augenerkrankungen
Aktuelle Forschungen zeigen, dass ein gestörtes Mikrobiom im Darm mit verschiedenen chronischen Augenerkrankungen in Verbindung steht. Eine im August veröffentlichte Übersicht in Cureus hebt hervor, dass Patienten mit Augenproblemen oft auch eine Dysbiose, also ein Ungleichgewicht der Darmbakterien, aufweisen. Dieses Ungleichgewicht kann die Augengesundheit beeinträchtigen und zu Entzündungen führen. Der Zusammenhang zwischen Augen und Darm wird auch als „Darm-Augen-Achse“ bezeichnet.
Leaky Gut und die Folgen für die Augen
Eine durchlässige Darmschleimhaut, auch bekannt als „Leaky Gut“, ist ein kontroverses Konzept, das jedoch zunehmend mit gesundheitlichen Problemen in Verbindung gebracht wird. Forscher haben herausgefunden, dass eine erhöhte Darmdurchlässigkeit es Bakterien und deren Toxinen ermöglicht, in den Blutkreislauf zu gelangen und die Blut-Retina-Schranke zu überwinden. Dies kann Entzündungsreaktionen im Auge auslösen und zu verschiedenen Augenerkrankungen führen.
Augenerkrankungen, die mit dem Darm in Verbindung stehen
Verschiedene Augenkrankheiten werden direkt mit einem gestörten Mikrobiom und einer beeinträchtigten Darmgesundheit in Verbindung gebracht. Hier sind einige Beispiele:
Trockene Augen
Diese Erkrankung tritt auf, wenn die Augen nicht genügend Tränen produzieren oder die Tränen zu schnell verdunsten. Trockene Augen können verschiedene Ursachen haben, und Forschungen zeigen, dass ein Ungleichgewicht der Darmbakterien bestimmte Formen dieser Krankheit begünstigen kann. Studien haben bei Betroffenen spezifische Veränderungen in der Zusammensetzung der Darmflora festgestellt, was den Zusammenhang zwischen Darmgesundheit und der Produktion von Tränenflüssigkeit unterstreicht.
Glaukom
Das Glaukom, eine der Hauptursachen für Erblindung, entsteht durch einen erhöhten Augeninnendruck, der den Sehnerv schädigt. Zahlreiche Studien haben einen klaren Zusammenhang zwischen einer gestörten Darmflora und der Entstehung eines Glaukoms aufgezeigt. Patienten mit Darmdysbiose haben ein höheres Risiko, an dieser chronischen Augenerkrankung zu erkranken, was auf entzündliche Prozesse im gesamten Körper zurückzuführen ist, die auch die Augen betreffen.
Autoimmune Uveitis
Diese Entzündung der mittleren Augenhaut, die auch als Uvea bekannt ist, kann sowohl durch Krankheitserreger als auch durch eine Fehlfunktion des Immunsystems ausgelöst werden. Bei der autoimmunen Uveitis wird das Immunsystem durch bestimmte mikrobielle Signaturen beeinflusst, die auf eine Dysbiose im Darm hinweisen. Das Immunsystem greift nicht nur den Darm, sondern auch das Auge an und verursacht so entzündliche Reaktionen.
Netzhauterkrankungen
Die Retina, der lichtempfindliche Bereich im hinteren Teil des Auges, ist ebenfalls anfällig für durch Dysbiose verursachte Schäden. Chronische Entzündungen und eine erhöhte Durchlässigkeit des Darms können zur bakteriellen Translokation führen, wodurch schädliche Bakterien in den Blutkreislauf gelangen und letztendlich die Retina schädigen. Dies führt zu verschiedenen Erkrankungen wie der altersbedingten Makuladegeneration, der diabetischen Retinopathie und anderen Netzhauterkrankungen, die das zentrale Sehvermögen beeinträchtigen.
Ein im April veröffentlichter Bericht zeigt, dass eine Veränderung des Mikrobioms im Darm das Risiko für diabetische Retinopathie erhöhen kann. Menschen mit dieser Erkrankung zeigen eine Verringerung der Vielfalt ihrer Darmbakterien, was zu einer Verschlechterung der Netzhautgesundheit führt. Die Forschung betont, wie wichtig es ist, die Darmgesundheit zu fördern, um das Fortschreiten dieser Augenerkrankungen zu verhindern.
Tipps für eine bessere Darm- und Augengesundheit
Dr. Kondrot gibt eine Reihe von Empfehlungen, wie Sie Ihre Darmgesundheit und damit auch Ihre Augengesundheit verbessern können:
- Vermeiden Sie Bildschirmzeit: Exzessive Bildschirmnutzung kann Ihre Augen belasten und zu trockenen Augen führen. Dr. Kondrot rät, die Bildschirmzeit zu reduzieren und regelmäßig Pausen einzulegen, um die Augen zu entlasten.
- Augenübungen: Bestimmte Übungen können helfen, die periphere Sicht zu verbessern und die Augenmuskulatur zu stärken. Diese Übungen sind einfach in den Alltag zu integrieren und fördern die langfristige Augengesundheit.
- Vermeiden Sie entzündliche Nahrungsmittel: Nahrungsmittel, die Entzündungen fördern, wie Zucker, verarbeitete Lebensmittel und ungesunde Fette, sollten vermieden werden. Diese Nahrungsmittel können nicht nur den Darm, sondern auch die Augen schädigen. Stattdessen empfiehlt Dr. Kondrot, auf eine entzündungshemmende Ernährung mit viel frischem Gemüse, Obst und gesunden Fetten zu setzen.
- Probiotika und fermentierte Lebensmittel: Probiotika, die in fermentierten Lebensmitteln wie Joghurt, Kimchi und Sauerkraut enthalten sind, unterstützen ein gesundes Mikrobiom. Dr. Kondrot rät, regelmäßig solche Lebensmittel zu konsumieren, um die Darmflora zu stärken und damit die Augengesundheit zu fördern.
Indem Sie auf Ihre Ernährung achten und natürliche Heilmethoden in Ihren Alltag integrieren, können Sie nicht nur Ihre Darmgesundheit verbessern, sondern auch das Risiko für verschiedene Augenerkrankungen verringern.
Der Artikel ist erschienen in The Epoch Times, geschrieben von Amy Denney, Gesundheitsreporterin bei The Epoch Times.
Wir haben den Artikel übersetzt und gekürzt.