Was Sie an einem Tag erleben, wird über die kleinen Impulse im Darm hervorgerufen. Es beginnt also alles im Darm. Was Sie dort „eingeben“, wird zum Erleben Ihrer Gesundheit, Ihrer Klarheit des Denkens, Ihrer Vitalität, Ihrer Motivation und Ihrer Fähigkeit, mit Stress umzugehen.
Wer denkt denn da?
Haben Sie schon einmal angezweifelt, ob Sie das wirklich sind, der da denkt und sich eine Meinung bildet? Hierbei geht es nicht darum, ob Sie irgendjemand manipuliert oder überredet hat, eine ganz bestimmte Meinung wiederzugeben. Die meisten Menschen sind fest davon überzeugt, dass jeder Gedanke letztendlich auf ihrem eigenen »Mist« – Sie entschuldigen den Ausdruck – gewachsen ist. Darf ich Sie bitten, sich spielerisch darauf einzulassen und dieses Paradigma infrage zu stellen – auch wenn das schwerfallen mag?
Der Gedanke beginnt nicht im Kopf
Wer denkt da eigentlich? Wenn ich das bin, warum kann ich das nicht einfach abstellen? Bevor wir hier in philosophische oder weltanschauliche Bereiche eintauchen, will ich ein paar Anstöße zur Reflektion geben. Man kann mit einiger Sicherheit behaupten, dass es nicht das Gehirn ist, in dem der Gedanke initiiert wird. Damit sage ich nicht, dass wir nicht mit dem Gehirn denken. Aber ein Gedanke beginnt nicht in diesem Bereich des Körpers. Er beginnt nicht im Kopf. Das Gehirn ist einfach die zentrale Verarbeitungseinheit, wie man sie in Form der CPU in jedem Computer finden würde. Aber diese CPU kann keinen Prozess selbsttätig auslösen.
Das Gehirn ist ein Prozessor
Oder haben Sie schon mal morgens Ihren Rechner hochgefahren, der nachts selbstständig einen Artikel oder eine E-Mail geschrieben hat? Sie können in Ihrer Abwesenheit sicherlich ein Update aufspielen lassen, aber diesen Vorgang müssen Sie zuvor initiieren beziehungsweise programmieren. Die CPU Ihres Computers – und genauso passiert das auch im zentralen Nervensystem – hat noch nie einen Datenfluss initiiert. Sie arbeitet nicht selbstständig oder kreativ. Sie ist ein Prozessor.
Eingabegeräte
Denkt man darüber nach, so sind es Tastatur und Maus, die die Informationen an die CPU weitergeben. Wenn Sie wollen, funktioniert das auch mit einem Sprachprogramm. So etwas kennen Sie vielleicht von KI-Technologien wie »Alexa« und ähnlichen sprachgesteuerten Assistenten. Mit einem Befehl kann der Rechner etwas anfangen. Aber auch diese Eingabegeräte sind nicht der Initiator für Prozesse. Wer ist es also, der oder die hier die Tastatur bedient?
Unser Darm, der kreative Kopf
In ähnlicher Weise initiiert dieses Gehirn keinen Gedankenprozess und schafft keine Daten in Eigenregie. Es reagiert nicht auf die Welt um es herum, ohne dass Ihr peripheres Nervensystem ihm dazu die Informationen gibt. Eine Schmerzempfindung kann beispielsweise eine solche Reaktion auslösen. Ähnliches kann durch die visuelle Wahrnehmung eines herannahenden Autos passieren. Das periphere Nervensystem ist also der Initiator und der Taktgeber. Es ist der kreative Kopf hinter den Handlungen. Der spannende und für viele Menschen überraschende Aspekt aber ist, dass der größte Teil des peripheren Nervensystems in unserem Darm liegt.
Verständnis von Gesundheit neu definieren
Wir können – oder besser gesagt wir müssen – unser Verständnis von Gesundheit und Krankheit neu definieren. Dabei können wir feststellen, dass ohne gesunde beziehungsweise geordnete Informationen aus dem peripheren Nervensystem und damit zu großen Teilen aus dem Darm als große Einheit keine neurologische Gesundheit entstehen oder beibehalten werden kann. Die Nervenenden, die quasi in den Darm hineinragen, holen sich dort die Informationen, die dann zum »Berechnen« an das Gehirn weitergeleitet werden.
Damit werden die Reaktionen, die Stimmungslagen und die Konsequenzen, die das Gehirn aus den Informationen berechnet, überwiegend vom Darm bestimmt. Sie wissen selbstverständlich schon vorher, wie sich eine schwere Mahlzeit, ein Stück Sahnetorte oder ein frisch gepresster Saft auf Ihr Wohlbefinden auswirkt.
Der Darm prägt die Psyche
Dazu kommt, dass ohne die Darmschleimhaut auch die Nährstoffe und der Treibstoff nicht zum Gehirn gebracht werden können. Es beginnt also alles bei der »Tastatur«, die sich im Darm befindet. Was Sie dort eingeben, wird zum Erleben Ihrer Gesundheit, Ihrer Klarheit des Denkens, Ihrer Vitalität, Ihrer Motivation und Ihrer Fähigkeit, mit Stress umzugehen, vorausgesetzt. Ausgewogene Informationen entstammen einem ausgewogenen Milieu. Doch auch was dort nicht eingegeben wird, wird Folgen haben. Aus allen Szenarien, die im Darm stattfinden, werden sich Nachwehen in Ihrem Leben ergeben. Ihre Gefühle und die Gedanken, die aus den Daten hervorgehen, werden über das autonome Nervensystem Ihrer Darmschleimhaut »eingetippt«.
Die kleinen Impulse
Diese Informationen werden im Gehirn verarbeitet. Daraus ergeben sich die Stressreaktionen, die Reparaturreaktionen und alles andere Notwendige. Was Sie an einem Tag erleben, wird über die Verständnis von Gesundheit und Krankheit neu definieren hervorgerufen – die eingetippten Anschläge auf der Tastatur, aber auch die »Tippfehler«. So ist es kein Wunder, dass ein durch Antibiotika »verwundetes« Mikrobiom seinen Niedergang und seine Zerstörung als Information weitergibt, die dann im Gehirn als Depression oder als anderes psychisches Dilemma ihren Ausdruck findet. Wie oben erwähnt sprechen wir von einem 24–50 Prozent erhöhten Risiko für psychische Reaktionen im Folgejahr auf eine antibiotische Behandlung.
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