Unser Mikrobiom ist ohne Zweifel ein riesiges Ökosystem. Für viele der Mikroben, die uns als fremde Organismen besiedeln, ist unser Darm der Ort, an dem sie zu Hause sind und ihre Arbeit verrichten.
Riesiges Ökosystem
Bakterien sind nur ein winziges Teilstück des Mikrobioms. Hier tummeln sich circa 40 000 Bakterienarten, dazu kommen 300 000 Parasitenarten. Und circa 5 Millionen Pilzarten. Es gibt geschätzte 1031 Viren.
Wir haben noch nicht einmal begonnen, diese in verschiedene Varianten zu kategorisieren, da sie sich zu schnell verändern. Unser Mikrobiom ist ohne Zweifel ein riesiges Ökosystem. Dagegen erscheint das menschliche Leben in seiner Vielfalt winzig.
Kein Leben ohne Mikrobiom
Es übersteigt manchmal unser Vorstellungsvermögen, zu sehen, wie riesig dieses mikrobiologische Ökosystem auf unserer Erde ist. Es ist verantwortlich dafür, dass die Erde mit dem Humus fruchtbar ist. Nur so strotzen die Felder, Wiesen und Wälder in allen Grüntönen.
Von den Grünpflanzen wiederum entsteht alles Leben der Fauna. Ich will damit herausstellen, wie bedeutsam dieses Mikrobiom ist, ohne das unser Leben auf diesem Planeten nicht möglich wäre. Dies ist seit Abermillionen Jahren so und wird auch immer so bleiben.
Aushöhlung unserer Lebensgrundlagen
Umso fragwürdiger sind in diesem Zusammenhang die Anstrengungen, die wir Menschen – genauer die moderne Agrarwirtschaft mit Unternehmen wie Monsanto beziehungsweise Bayer AG und den Äquivalenten in China – machen, gerade diese Grundlage allen Lebens zu zerstören: das Mikrobiom.
Wir greifen ein in einer zerstörerischen Weise, obwohl wir besser die Finger davon lassen sollten. Mit den Auswirkungen dieser Aushöhlung unserer Lebensgrundlagen geht auch unser eigenes menschliches Ökosystem zugrunde: das Mikrosystem in unserem Körper, insbesondere in unserem Verdauungstrakt: Magen, Dünndarm und Dickdarm.
Aufschlüsseln und weitergeben
Werfen wir mal einen genaueren Blick auf das, was in unserem Magen-Darm-Trakt vor sich geht. Für viele der Mikroben, die uns als fremde Organismen besiedeln, ist unser Darm der Ort, an dem sie zu Hause sind und ihre Arbeit verrichten. Sie bauen zum Beispiel Pflanzenzellwände der verzehrten Salate und Gemüse ab und verdauen sie.
Verdauen heißt aufschlüsseln und weitergeben. Nur so ist es für die Zelle möglich, daraus Energie zu gewinnen. Wie alle Tiere sind auch wir Menschen völlig abhängig von diesen Mikroben, die uns dabei helfen, diese wichtige Aufgabe zu erfüllen.
In Energie umzuwandeln
Auch eine Termite kann Holz nicht „fressen“. Bakterien in ihrem winzigen Darm erledigen die Arbeit, das Holz zu verdauen und in Energie umzuwandeln. Wenn sie nicht da wären, würde die Termite verhungern. Eine der beiden Hauptaufgaben der Mikroben-Arbeiter besteht darin, Energie aus Pflanzen zu gewinnen, die von ihrem Wirt gefressen werden.
Die Aufgabe des Wirtes besteht wiederum darin, genug „Rohmaterial“ heranzuschaffen. Eine andere Bestimmung des Mikrobioms ist es, als Wächter für das Immunsystem des Wirtes zu fungieren. In welchem Bereich des Verdauungstraktes unsere „Gastarbeiter“ wohnen, variiert von Tier zu Tier beziehungsweise Mensch zu Mensch.
Darmwand – die Grenze zur Außenwelt
Unsere Darmwand ist ja im Grunde genommen die Außenseite unseres Körpers, ähnlich wie die Haut. Auch wenn sie innerhalb des Körpers liegt, so ist sie dennoch – ähnlich wie bei der Lunge und Haut – die Grenze zur Außenwelt. Alle diese Außenflächen oder „Außengrenzen“ sind mit Milliarden von Kleinstlebewesen, den Mikroben besiedelt.
Die jeweiligen Schleimhäute sowie die Haut sind zwar die Grenze, die auch die Mikroben nicht überschreiten sollten, gleichzeitig aber auch die Ein- und Ausgangspforte, um Substanzen aufzunehmen.
Mikrobiom als Schutz vor Eindringlingen
Über die Haut werden wir Toxine los und nehmen beispielsweise Magnesium auf. Im Darm gelten die gleichen Regeln und Aufgaben. In diesem Fall ist es jedoch die wichtigere Aufgabe, Materialien in Form von Lebensmitteln aufzuschlüsseln und aufzunehmen.
Die Wand, die unseren Darm auskleidet, ist sehr dünn. Sie ist nur eine Zelle dick. Diese Zellen sollen verhindern, dass etwas »Fremdes« in das Gewebe und die Blutbahn des Körpers eindringt.
Mikrobiom stärken und aufbauen
Ziel ist es, den Inhalt des Darms, einschließlich der Darmbakterien, außen vor zu halten. Ausnahmen sind selbstverständlich die Nährstoffe, die wir brauchen und wegen denen wir diesen ganzen „Zirkus“ veranstalten. Wenn diese Bakterien, Pilze und andere Mikroben in uns und unser „Inneres“ eindringen, bricht die Hölle los.
Nicht nur aus diesem Grund kann und sollte man das Mikrobiom wieder stärken und aufbauen.
Mehr dazu lesen Sie in meinem Buch „Elektrosmog und Glyphosat„.
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