Viele Menschen sehen die Verantwortung für Elektrosmog bei der Politik, der Industrie oder den Medizinern. Manche erkennen gar Verschwörungen. Unser Gastautor Uwe Karstädt sieht einen weiteren Ansatz. Er gibt die eigene Verantwortung zu bedenken.
Wer trägt die Verantwortung für Elektrosmog?
Diese Frage gehört zu den umstrittensten, nicht nur beim Thema Schäden durch Elektrosmog. Die Frage diskutiere ich immer wieder mit meinen Patientinnen und Patienten, wenn es um Gesundheit und Umwelt geht. Während viele Menschen die Verantwortung bei der Politik, der Industrie, den Medizinern oder gar bei irgendwelchen geheimen Absprachen und Entscheidungen sehen, die irgendwo beziehungsweise von irgendwem getroffen werden – die vielzitierte Verschwörung –, will ich die eigene Verantwortung zu bedenken geben.
Äußere Zwange
Damit will ich nicht leugnen, dass es bestimmte äußere Zwänge gibt, derer sich unsere Gesellschaft nicht so einfach entledigen kann. Ich erfahre das gerade selbst hinsichtlich meiner Verantwortung als Vater von zwei schulpflichtigen Kindern: Impfpflicht gegen Schulpflicht, Gesetze, Richtlinien und Abwägungen zwischen dem Schutz der Bevölkerung im Notfall und den Grundrechten. Letzteres haben wir gerade in der Coronakrise deutlich erfahren müssen.
Selber entscheiden
Daneben gibt es aber viele Bereiche, in denen ich selbst entscheide: bei der Ernährung, den menschlichen Kontakten und auch bei der Frage, welcher Umgebung ich mich und meine Kinder aussetze. Womit ich schon beim Thema Elektrosmog gelandet bin. Wie bei vielen anderen Konsumgütern bin ich auch bei den elektronischen Medien immer der letzte Entscheider: Kaufe ich das Ding jetzt oder nicht? Und wenn ich beschließe, dass dieses oder jenes Gerät zu meiner Ausstattung gehören soll, stelle ich mir gleichzeitig auch immer wieder die Frage: Wie oft und wie lange benutze ich es? Ich sollte mir aber immer im Klaren darüber sein, dass ich mit meiner Kaufentscheidung die Industrie unterstütze, die ich möglicherweise kritisiere.
Es liegt in der eigenen Hand
Ob ich ein Smartphone besitze oder benutze, ob ich einen Fernseher habe, ob ich verkabelt bin oder ein WLAN einsetze, ob ich der drohenden oder schon realen Sucht nach neuen Informationen und immer neuen bunten Bildern nachgebe, liegt letztendlich in meiner Hand. Selbstverständlich ist es nicht so einfach, aus dem Hamsterrad auszusteigen, wenn es mal ins Rotieren gekommen ist. Viele Menschen argumentieren mit der absoluten Notwendigkeit, »um überhaupt am Leben teilnehmen zu können, persönlich und in der Arbeit«.
Gewohnheiten überdenken
Vielleicht kann ich Sie aber dazu anregen, den Gebrauch noch einmal neu zu überdenken, so wie ich das auch in anderen Feldern der Lebensführung mit meinen Patienten/Patientinnen mache: Ernährung, Süßigkeiten, Alkohol, Zigaretten, Bewegung und so weiter. Es ist auch durchaus möglich, einen Beruf zu wechseln und aus der »Matrix« – so denn sie mir nicht mehr passt – auszusteigen. Ich muss nicht warten, bis mich mein Partner verlässt, eine Firma pleitegeht, die Kinder aus dem Haus sind oder mich eine Krankheit umhaut, um unmöglich erscheinende Veränderungen möglich zu machen.
In diesem Augenblick beginnen
Das war im Übrigen eine der erstaunlichsten Erkenntnisse in der Zeit der Coronakrise. Wer hätte je geglaubt, dass wir plötzlich Hunderte von Millionen Euro lockermachen, den Flugverkehr lahmlegen, alle Restaurants schließen und sogar des Deutschen liebstes Kind – den Fußball – aussetzen können?
Wer sich keine radikalen Schritte leisten will oder kann, kann dennoch ab diesem Augenblick – das heißt jetzt in diesem Moment, in dem Sie das hier lesen – damit beginnen, sich langsam abzunabeln. Das kann zum Beispiel bedeuten:
- nachts alle elektronischen Geräte auszuschalten,
- am Wochenende auf soziale Medien zu verzichten,
- beim Essen oder zu anderen Auszeiten das Handy zu ignorieren,
- auf Verkabelung umzustellen und wenn möglich
- den Flugmodus einzuschalten.
Dies sind nur einige der Möglichkeiten, den Einfluss von elektromagnetischen Feldern drastisch zu reduzieren.
Mehr dazu lesen Sie in meinem aktuellen Buch: „Elektrosmog und Glyphosat – Wie Sie die lautlosen Killer der Menschheit eliminieren„