Studienergebnisse zu Risiken der Mobilfunkstrahlung werden verharmlost. Ein ausreichender Schutz der Bevölkerung werde nicht umgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt die EMF:data Datenbank. So seien deutliche Zusammenhänge zwischen dem Resultat der Studien und der Auftraggeber zu erkennen.
Zusammenhang bereits seit 2006 bekannt
Die Tendenz der finanziellen Einflussnahme untersuchten die beiden Experten Prof. Henry Lai und Dr. Louis Slesin bereits 2006 in einer Studie. Sie trugen dazu 85 Studien zu Effekten von Mobilfunk auf das Erbgut zusammen. Diese wurden in einem Zeitraum von 16 Jahren in wissenschaftlichen Fachzeitungen publiziert. Dabei verglichen sie die Ergebnisse mit der Herkunft der Forschungsgelder. 43 der Studien fanden einen „biologischen“ Effekt, 42 fanden keinen Effekt.
Es ist ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Resultat der Studie und dem Auftraggeber zu erkennen. Somit waren rund vier von fünf Studien, die elektromagnetische Strahlung als unbedenklich einstufen, von der Industrie finanziert. Hingegen hatte die Industrie nur gerade sieben Prozent jener Arbeiten, in denen ein biologischer Effekt der Strahlung gefunden worden war, gesponsert.
Industrie finanziert positive Studien zur Mobilfunkstrahlung
Das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern erstellte im Anschluss ebenfalls eine Studie. Es untersuchte, ob ein Zusammenhang zwischen der Herkunft der Gelder und dem Ergebnis einer Studie existiert. Man untersuchte 59 Studien (zwischen 1995 bis 2005) zu gesundheitsrelevanten Effekten der Mobilfunkstrahlung. Sie kamen zu dem Schluss, dass Studien, die nicht von der Industrie finanziert wurden, 10mal häufiger statistisch signifikante Effekte fanden, als solche, die rein von der Industrie finanziert wurden. Die Unterschiede konnten laut Mitautor Prof. Matthias Egger nicht mit der Methodik oder der Studienqualität erklärt werden. Sie müssten vielmehr auf die unterschiedliche Finanzierungsart zurückgeführt werden. Weitere detaillierte Informationen und Einzelheiten finden Sie im diagnose:funk Brennpunkt
Forschungsdatenbank über Auswirkungen des Mobilfunks