Viele Menschen haben sich von der Propaganda des Wassertrinkens anstecken lassen. Diese besagt als Grundregel in etwa: Je mehr man trinkt, umso besser. Hier möchte ich ganz klar und deutlich Stellung beziehen: Je mehr Flüssigkeit wir aufnehmen und im Körper speichern, umso kälter werden wir.
Auch warme Tees wirken nach einer anfänglichen Erwärmung abkühlend wie die kalten Getränke.
Eine Untertemperatur aber trägt dazu bei, dass wir in einem sympathikotonen Zustand leben, das heißt, wir sind angespannt und gestresst. Dieser Stresszustand verhindert Entsäuerung und Entgiftung. Das genau wollen aber die meisten Menschen erreichen, die extra große Mengen an Wasser trinken. Sie wollen entgiften, entsäuern und die »Nieren durchspülen«. Nichts könnte weiter weg sein von der Wahrheit. Je mehr Wasser und Flüssigkeit wir zu uns nehmen, umso mehr müssen die Nieren arbeiten.
Geschwächte Nieren mit Arbeit zu überhäufen ist keine gute Idee!
Trockenfasten
Das Gegenteil kann der Fall sein: Ich mache in meiner Praxis beste Erfahrungen mit dem sogenannten Trockenfasten, einer Nahrungs- und Flüssigkeitenkarenz von 8‒36 Stunden. Man kann von so einem Fasten Folgendes erwarten:
- Es reduziert die feindlichen Bakterien im Darm.
- Es stärkt die freundlichen Bakterien im Darm.
- Damit verschiebt sich die Balance in der Zusammensetzung der Darmflora zugunsten der »guten« Bakterien.
- Das wiederum stärkt das Immunsystem, das im Darm sitzt, festigt und stärkt den Magen-Darm-Trakt und macht diese Organe flexibler.
- Wenn diese Organe kleiner und fester sind, verbessern sich auch die Lunge, die Bronchien und damit die Atmung. Diese Organe haben den gleichen entwicklungsgeschichtlichen Ursprung wie der Darm (das gleiche Keimblatt).
- Dadurch wiederum verbessern sich die Blutzirkulation, das Herz und in der Folge Blutdruck und Herzschlag beziehungsweise der Puls.
- Die übrigen Körperflüssigkeiten (Blut, Speichel, Urin, Tränenflüssigkeit) entgiften, entsäuern und bewegen sich in Richtung »alkalisch«. Letztlich werden die Gedanken dadurch klar, und
die Nerven beruhigen sich. - Die Entgiftungs- und Ausscheidungsorgane Leber und Nieren werden entlastet und erholen sich.
- Die Gelüste und das Suchtverhalten auf Nahrung und Getränke gehen zurück. Dieser gesamte Vorgang der Regeneration entsteht aufgrund einer wiederhergestellten Darmflora.
Man sieht also, dass die Nieren durch den Prozess des Trockenfastens profitieren und nicht durch das »Durchspülen« der Nieren mit viel Wasser. Außerdem erhöht sich die Körpertemperatur durch wiederholtes Trockenfasten.
Mineralien gegen Kälte
Wem kalt ist, der sollte mehr mineralstoffreiche Kost mit salzigem Geschmack zu sich nehmen – und wenig trinken. Wenn ich hier von Salz spreche, meine ich natürlich Meersalz, Steinsalz und Himalayasalz. Alles andere verdient die Bezeichnung Salz nicht. Tafelsalz und Speisesalz sind ein mit Giftstoffen angereicherter Chemieabfall, der nicht in die Nahrung und auf den Tisch gehört!
Wenn Ihnen heiß ist, speziell an den Händen und Füßen, und Ihr Urin dunkelgelb und konzentriert ist und stark sauer oder irgendwie unangenehm und toxisch riecht, dann ist es Zeit, mehr zu trinken, bevorzugt aber warmes Wasser oder warme Tees. Damit gehen Sie sicher, dass Sie im Parasympathikus bleiben und im entspannten Zustand mehr Wasser und die darin gelösten Substanzen und Toxine ausscheiden.
Gesundheitstipp Nr. 1:
Beobachten Sie mal am eigenen Körper, wie unterschiedlich sich Ihre Körpertemperatur anfühlt, wenn Sie morgens ein paar Tassen Tee mit einer Schale Müsli, gekochten Haferflocken und Milch frühstücken, vielleicht noch mit einem Glas Orangensaft oder einer halben Melone essen. Im Unterschied dazu werden Sie ein Bauernomelette mit Bratkartoffeln oder ein paar Spiegeleier mit Speck erwärmen. Messen Sie Ihre Körpertemperatur 1 Stunde und 2 Stunden nach dem Frühstück. Einfacher noch ist es, Sie nehmen wahr, wie kalt oder warm Ihre Hände und Füße sind.
Gesundheitstipp Nr. 2:
Sie sollten aus diesem Kapitel mitnehmen, wie wichtig es ist, nicht mehr zu trinken, als es für Sie gut ist. Ein Indikator neben Ihrem Durstgefühl ist Ihre Körpertemperatur, die Farbe des Urins und die Häufigkeit sowie die Dringlichkeit des Wasserlassens. Je nach Konstitution, Stoffwechsel, Ernährung und Tätigkeit kann die Trinkmenge zwischen 800 Millilitern und 3 Litern liegen. Lassen Sie sich also nichts einreden und beobachten Sie sich selbst.
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