Die erste und vielleicht einfachste Möglichkeit zur Gesundung besteht darin, sich darüber zu informieren, welche Nahrungsmittel besonders viele oder eben überhaupt keine Lektine beinhalten und wie man diese richtig zubereitet.
Lektinhaltige Nahrungsmittel
So können Sie sich orientieren und wissen, auf welche Nahrungsmittel Sie gefahrlos zurückgreifen können. Die besten Resultate bekommen Sie, wenn Sie einmal für 3 bis 8 Wochen, je nach Beschwerdebild, völlig auf lektinhaltige Nahrungsmittel verzichten.
Auf der »Roten Liste« stehen die Nahrungsmittel, die entweder wegen ihres hohen Lektingehalts gemieden werden sollten oder die aus anderen Gründen nicht mit einer gesunden Nahrungsmittelauswahl vereinbar sind. Dazu gehören stark kohlenhydrathaltige beziehungsweise zuckerhaltige sowie künstliche Nahrungsmittel.
Stark zuckerhaltige Nahrungsmittel
Stark zuckerhaltige Nahrungsmittel – dazu gehören auch viele süße Früchte – sowie Nahrungsmittel mit einfachen Kohlenhydraten führen zu einer rasanten und schädlichen Erhöhung des Blutzuckers. Damit sind einer Vielzahl von Stoffwechselstörungen Tür und Tor geöffnet.
In der »Roten Liste« finden Sie außerdem Nahrungsmittel, die beispielsweise Entzündungen fördern und damit für den Verzehr eher ungeeignet sind. Einige Pflanzenöle oder Kuhmilch und Kuhmilchprodukte sollten – wenn nicht gar für immer – so doch wenigstens in Ihrer »Verzichtszeit« möglichst ganz weggelassen werden, um den Genesungsprozess nicht zu behindern oder zu blockieren. Schenken Sie Ihrem Körper Gesundheit – die richtige Ernährung ist dafür eine wichtige Grundlage!
Lektine reduzieren durch Einweichen
Hülsenfrüchte, Bohnen und Reis sollte man für circa 8–12 Stunden einweichen. Durch das Einweichen von Hülsenfrüchten löst sich das Lektin Phasin. Beim Reis löst sich durch Einweichen auch das Arsen, das darin in nicht unerheblichen Mengen vorhanden ist. Am besten tauschen Sie das Einweichwasser mehrmals aus. Nach einer längeren Einweichzeit gibt man ein letztes Mal frisches Wasser dazu und kocht die Bohnen und Hülsenfrüchte mindestens 30 Minuten, besser noch bis zu einigen Stunden.
Manchmal bildet sich beim Aufkochen noch Schaum. Auch dieser beinhaltet Lektine und sollte abgeschöpft werden. Eine weitere Möglichkeit, die Lektinlast zu reduzieren, besteht darin, beim Kochen schleimbildende Zutaten wie Kombu und Okra zuzugeben oder nach dem Kochen etwas Aloe Vera.
Kochen im Dampfkochtopf
Durch die hohen Temperaturen und den Druck in einem Dampfkochtopf (Schnellkochtopf) sind lektinhaltige Nahrungsmittel wie Bohnen und Hülsenfrüchte in viel kürzerer Zeit fertig als beim normalen Kochen. Besonders wichtig und ausschlaggebend ist aber, dass Lektine dem Druck und der hohen Temperatur nicht standhalten – und zerfallen.
Auf diese Weise werden alle Bohnen, Linsen, Kartoffeln und auch Pseudogetreide wie Amarant oder Quinoa unter Druck bekömmlicher, denn die Lektine verschwinden. Aber vergessen Sie auch hier nicht das vorherige Einweichen! Also: Ein Schnellkochtopf ist für einen lektinfreien Lebensstil eine intelligente Anschaffung.
Verlängerte Garzeit
Auch wenn Sie keinen Schnellkochtopf zur Verfügung haben, können Sie durch langes Kochen einen Großteil der Lektine zerstören. Eine Garzeit von mindestens 30 Minuten, besser noch 45–60 Minuten, macht Lektine weitgehend unschädlich. Dies gilt auch für grüne Bohnen, die manche Menschen sogar roh verzehren möchten.
Während der gesamten Kochzeit sollte das Kochwasser durchgängig sieden oder kochen. Nur so kann man sicherstellen, dass alle Lektine zerstört sind. Auch wenn damit einige temperaturanfällige Nährstoffe zerstört werden, der reduzierte Lektingehalt wiegt das wieder auf.
Schälen und Entkernen
Viele Lektine befinden sich in den Samen und der Schale einer Pflanze. Wenn Früchte und Fruchtgemüse vor dem Verzehr geschält werden, enthalten sie danach selbstverständlich weniger Lektine. Dabei gehen leider immer auch einige wertvolle Inhaltsstoffe verloren wie Vitamine und Antioxidantien, denn diese befinden sich wie die Lektine ebenfalls direkt unter der Schale. Auch durch das Entfernen der Samen, beispielsweise in Paprikas und Tomaten, lassen sich die dort vermehrt vorkommenden Lektine verringern.
Keimlinge ziehen
Eine weitere Möglichkeit, Lektine zu reduzieren, besteht darin, die Bohnen, Samen und Körner keimen zu lassen. Dies ist zeitaufwendig. Bei Bohnen, Samen und Körnern befinden sich die Lektine in der Schale, und wenn die Samen zu keimen beginnen, wird die Schale verstoffwechselt, wobei die Lektine nach und nach abgebaut werden.
Insgesamt profitieren Sie aber auch auf andere Weise davon: Die Samen und Körner werden durch den Keimungsprozess in ihrer Struktur grundlegend verändert. Sie werden bekömmlicher und weicher. Sie sind nach dem Ankeimen reicher an aktiven Enzymen, wertvollen Antioxidantien und anderen Vitalstoffen.
Zu Hause können Sie mit den entsprechenden Vorrichtungen Ihre Samen und Körner relativ einfach selbst keimen lassen. Kaufen Sie sich im Fachhandel Sprossengläser oder -schalen und experimentieren Sie. Wichtig ist, dass Sie die Sprossen immer feucht halten, ohne sie jedoch zu »ertränken«. Nach einigen Tagen bis maximal einer Woche werden die Lektine vollständig in ihre neue Form überführt und sind damit verschwunden.
Fermentieren
Fermentieren ist eine traditionelle Methode, um Lebensmittel haltbar zu machen. In jeder Kultur gibt es Fermentationsverfahren. Dabei macht man sich Milchsäurebakterien zunutze. Beim Sauerkraut, einem typischen mitteleuropäischen Fermentationserzeugnis, verwandeln die Milchsäurebakterien den Kohl in eine sehr nahrhafte und gesunde Fermentationskultur.
Die Milchsäurebakterien verstoffwechseln dabei die Ballaststoffe der verschiedenen Gemüse oder Kohlarten. Sie erhöhen den Gehalt der Vitamine A, B, C und des sehr wichtigen Vitamin K sowie verschiedener Mineralstoffe.
Die saure Salzlake, in der das Gemüse oder der Kohl angesetzt wird, verhindert zudem, dass sich Krankheitserreger oder andere Keime bilden können. Das Gemüse bleibt länger haltbar. Ein paar Gabeln zu jeder Mahlzeit helfen der Darmflora, denn die schwer verdaulichen Ballaststoffe der eingelegten Gemüsesorten sind darin bereits aufgeschlossen. Dadurch wird fermentiertes Gemüse sehr bekömmlich.
Der für uns wichtigste Aspekt ist aber, dass Lektine zerstört werden. Sie können also lektinhaltige Nahrungsmittel durchaus im fermentierten Zustand essen, auch wenn Sie in rohem Zustand auf der roten Liste stehen. Damit kann man fermentierte Zubereitungen wie Sauerkraut und Kimchi oder eingelegten Rettich, Paprika, Gurken und Zucchini durchaus auch als Superfood bezeichnen.
Mehr zum Thema Lektine finden Sie in den folgenden Artikeln sowie weiteren hier beim Haus des Heilens: