Ist der Biofilm ein notwendiger Bestandteil des Darms und wie unterscheidet sich die gesunde, physiologische Darmschleimhaut vom Biofilm? Diese Frage beantwortet unser Gastautor Uwe Karstädt, Heilpraktiker und Buchautor in diesem Beitrag.
Die Antwort ist einfach: Ist der Zahnbelag natürlich? Dient er Ihrer Gesundheit? Oder leben Ihre Zähne länger, wenn Sie den Zahnbelag regelmäßig entfernen? Sie wissen die Antworten auf diese Fragen und können Sie jetzt 1:1 auf Ihren Darm beziehungsweise den Biofilm im Darm übertragen.
Die gesunde Schleimschicht
Das menschliche Darmsystem ist innen mit einer gesunden Schleimschicht ausgekleidet. Diese wichtige, physiologische Schleimschicht schützt die Epithelzellen in der Darmwand, die ja nur aus einer einzigen Zellschicht besteht. Viele Antinährstoffe wie beispielsweise die Lektine werden vom Schleim gebunden. Die Epithelzellen müssen geschützt werden, da der Nahrungsbrei mit den verschiedenen Inhaltsstoffen sonst die Zellen reizen könnte.
Der wissenschaftliche Name für die zellschützende Schleimschicht lautet Glykokalyx. Eine Glykokalyx wird sowohl von guten (gesundheitsfördernden) als auch von schlechten (gesundheitsschädigenden) Bakterien gebildet. Sie leben dort in einem ausgewogenen Verhältnis miteinander. Ausgewogen bedeutet Harmonie.
Im Darm spricht man hier von einer Symbiose und meint damit ein funktionelles Zusammenwirken. Rasant verlaufende, akute Infektionen werden in der Regel durch freilebende, sich schnell vermehrende Bakterien verursacht. Für viele chronische Infektionen sind dagegen Bakterien in Biofilmen verantwortlich.
Die krankmachende Schleimschicht – der Biofilm
Schlechte Bakterien – und damit sind die für uns Menschen gefährlichen oder krankmachenden Mikroben gemeint – bilden im Darm also ebenfalls eine Schicht. Diese Schicht entwickelt sich schließlich zum Biofilm beziehungsweise zu einem Teil des Biofilms. Die für uns schlechten Bakterien wollen sich an die Darmwand anheften und sich vor den Angriffen der guten Bakterien und der Verdauungssäfte schützen.
Diese schlechten Bakterien bilden auch eine Schleimschicht, aber sie lagern zusätzlich noch eine Reihe anderer im Darm vorhandener Stoffe wie zum Beispiel Schwermetalle und Calcium ein, um den Biofilm zu verfestigen und möglichst undurchdringlich zu machen. Dies ist eine Eigenschaft, die nur schlechte Bakterien haben. Gesunde Bakterien bilden zwar auch eine Schleimschicht, aber sie kleben nicht zusammen und »mauern« die Schleimschicht zu, wie dies schlechte Bakterien tun. Auf diese Weise wird der Biofilm zur Festung, in der die lebensfeindlichen Bakterien in Verbindung mit Pilzen, Protozoen und Parasiten ungestört weiterleben und sich vermehren können.
Toxische Stoffe gelangen in den Körper
Dieser hartnäckige Biofilm führt dazu, dass die gesunde Schleimschicht austrocknet und sich in der Folge Entzündungen breitmachen können. Aufgrund dieses Entzündungsprozesses schwillt die Darmwand an, und die für die Resorption der Nährstoffe zuständigen Öffnungen in der Darmwand werden zu groß. Das ermöglicht auch toxischen Stoffen, in das Körperinnere einzudringen anstatt ausgeschieden zu werden. Auf diese Weise entsteht auch der Sickerdarm (Leaky-Gut-Syndrom). Man kann also erkennen, dass die Bildung des Biofilms auch eine bedeutende Ursache für das Entstehen des Leaky-Gut-Syndroms darstellt.
Das Leaky-Gut-Syndrom ist dann wiederum die Ursache für Nahrungsmittel-Überempfindlichkeiten und Allergien. Aber auch das beschreibt noch nicht die ganze Auswirkung von Biofilm und Sickerdarm. Wenn neben toxischen Substanzen und Umweltgiften auch noch Lektine durch die Darmwand sickern, kann eine ganze Reihe von Autoimmunerkrankungen entstehen. Das zeigt, wie wichtig es ist, den Körper von dem schädlichen Biofilm zu befreien.
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