In diesem Beitrag erklären wir, wie eine Herzratenvariabilitätsmessung abläuft und auf welchen medizinischen Grundlagen sie basiert.
Ablauf einer Messung
Es gibt die Möglichkeit eine Kurzzeitmessung von 5-10 Minuten zu machen oder eine 24h Messung, um einen kompletten Tageszyklus aufzuzeichnen. Dazu werden 2 Elektronen am Körper befestigt. Eine Elektrode am Brustbein, möglichst nahe am Herzsinusknoten, und die zweite Elektrode auf der linken Rippenfläche in Höhe der Brust. Die Elektroden werden mittels einer sogenannten Elektrodenpeitsche mit dem HRV-Gerät verbunden.
Die Kurzzeitmessungen werden üblich im Liegen gemacht, um während der Messung keine messverfälschenden Momente durch zu viel Bewegung aufzuzeichnen. Da man über eine Herzratenvariabilitätsmessung Echtzeit-Reaktionsmessungen machen kann, sieht man sofort, welche Maßnahmen oder Produkte, sich positiv auf die Regulations- bzw. Regenerationsfähigkeit auswirken.
Medizinisches Erklärungsmodell
Die Herzratenvariabilität (HRV) beschreibt die Fähigkeit des Herzens, den zeitlichen Abstand von einem Herzschlag zum nächsten in Abhängigkeit von einer jeweiligen aktuellen Belastung zu verändern. Die Bestimmung der HRV beruht auf der Erfassung bzw. Messung der zeitlichen Intervalle zwischen den R-Zacken im EKG.
Regelkreis zwischen zentralen Nervensystem und Peripherie
Warum wird über den Herzsinusknoten gemessen? Der Sinusknoten wird direkt sowohl von sympathischen als auch von parasympathischen Fasern innerviert. Die Aktivierung der sympathischen Fasern führt zu einem Herzfrequenzanstieg. Die niedrigfrequenten (LF = low frequency) Impulse des Sympathikus beanspruchen eine Latenzzeit von 5 s und bewirken eine Steigerung der Frequenz innerhalb der nächsten 20-30 Schläge. Die Aktivierung der vagalen Fasern (Parasympatikus) haben als Folge die Verlangsamung der Herzfrequenz. Die hochfrequenten (HF = high frequency) Impulse des Vagus (Parasympathikus) führen zum sofortigen Absinken der Herzfrequenz und es dauert max. 400 ms bis zu einer Reaktion, deren Spitze in 1-2 Schläge erreicht ist.
EKG-Grundlagen
Bei der Erregungsausbreitung und –rückbildung im Herzen entsteht ein elektrisches Feld. Es wird bis zur Körperoberfläche fortgeleitet und daher auch von dort aus registriert. Das bei der elektrischen Herzaktion auftretende elektrische Feld verändert sich ständig und gesetzmäßig hinsichtlich Form, Größe und Ausdehnung in Abhängigkeit vom jeweiligen Erregungszustand des Herzens.
Dieser Text wurde herausgegeben von der Odem GmbH.
Lesen Sie in diesem Beitrag, was man unter unter Herzratenvariabilität versteht: