Energieorgane gegen Untertemperatur aktivieren
Unser Körper wird immer alles daransetzen, uns auf gleichbleibenden 37° Körpertemperatur zu halten und Untertemperatur zu vermeiden. Mit den Wärmeregulationszentren im Hypothalamus, mit einer den Stoffwechsel regulierenden Schilddrüse und mit den Nebennieren funktioniert dies sehr effektiv.
Schilddrüse und Nebennieren – zwei Energieorgane
Beide Organe kann man auch als Energiezentren unseres Körpers bezeichnen. Unter ihrer Oberaufsicht quasi als Kontrollorgane werden 98 Prozent der Energieproduktion angeregt – oder eben nicht. Ohne eine gut funktionierende Schilddrüse werden die Stoffwechselvorgänge im Körper nicht regelgerecht ausgeführt. Dies gilt sowohl für die Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) als auch für die Unterfunktion (Hypothyreose). Im Zusammenhang mit der abgesenkten Körpertemperatur oder Untertemperatur interessiert uns vor allem die reduzierte Schilddrüsenfunktion. Jede Schilddrüse wird wiederum durch die Nebennieren unterstützt.
Ursachen für verlangsamte Schilddrüse
Es gibt verschiedene Ursachen, die eine Schilddrüse nur verlangsamt arbeiten lässt: Es könnte sein, dass sie mit Schwermetallen und Halogenen vergiftet ist (Quecksilber, Blei, Aluminium oder Barium, aber auch Brom, Chlor und Fluor als Halogene). Auch ein Missverhältnis von Calcium zu Kalium in der Zelle wirkt sich negativ auf die Schilddrüsenfunktion aus. Letztendlich kann eine Schilddrüse nicht arbeiten, wenn sie nicht von zwei kräftigen und gut funktionierenden Nebennieren unterstützt wird. Die Nebennieren sind ein paariges Organ und sitzen wie ein kleines Käppchen sowohl auf der rechten als auch auf der linken Niere.
Wie gesund ist die Schilddrüse?
Ohne hier zu weit in die medizinischen Fachbeschreibungen abschweifen zu wollen, seien hier lediglich die Testverfahren erwähnt, die bestimmen können, ob die Schilddrüse optimal funktioniert oder nicht. Leider werden in der medizinischen Praxis fast nur TSH-Werte gemessen. Das schilddrüsenstimulierende Hormon TSH könnte ein Hinweis auf eine Unterfunktion sein, aber nur, wenn der Wert hoch ausfallen sollte. Oftmals befindet er sich aber im Normbereich des Labors (0,5‒4,5), und Sie gehen mit der Aussage nach Hause: Alles bestens mit Ihrer Schilddrüse. Weit gefehlt!
Deshalb ist es unerlässlich, dass Ihr Arzt Ihre anderen Werte messen lässt: freies T4, T3, TPO-Antikörper und das sogenannte rT3 (rückläufiges T3). Dann, und nur dann bekommen Sie ein Schilddrüsenprofil, mit dem man selbst beziehungsweise die medizinische Fachkraft etwas anfangen kann. Doch selbst dann könnte der Test noch etwas irreführend sein.
Zusätzlich den Cortisontest
Werfen Sie also noch einen anderen Test obendrauf: den Cortisontest, der die Aussage zulässt, ob Ihre Nebenniere Ihre Schilddrüse unterstützt – oder eben nicht. Eine Schilddrüse ohne eine sie unterstützende Nebenniere kann leider nicht beziehungsweise nicht gut und effizient arbeiten. Denn eine gute Nebennierenfunktion ist essenziell für die Energieproduktion und damit letztendlich auch für die optimale Körpertemperatur von 37°.
Häufig diagnostiziert: Hypothyreose
Hypothyreose – also die Unterfunktion der Schilddrüse ‒ ist die am häufigsten nicht diagnostizierten Fehlsteuerungen überhaupt. Beinahe 70‒80 Prozent meiner Patientinnen und Patienten sind betroffen, und fast niemand wurde in seiner Krankheitskarriere als schilddrüsenkrank diagnostiziert. Viele Arztpraxen bestimmen, wie erwähnt, nur den TSH-Wert. So gehen die meisten Patienten mit einer Fehldiagnose nach Hause, selbstverständlich ohne Behandlung. Erstens sind die Normalwerte oft mit 0,5–4,5 angegeben, sie sollten aber nicht höher als 0,5‒1,0 sein. Zweitens ist dies nur ein Hinweis, aber noch nicht – wie bereits geschildert ‒ die Realität der Schilddrüse. »Der Finger, der zum Mond zeigt, ist nicht der Mond.«
Mineralienmangel als Ursache
Übereinstimmend mit so einem Ergebnis werden die Patienten dann als Hypochonder oder als depressiv abgestempelt beziehungsweise behandelt. Da die Ursachen für Schilddrüsenunterfunktionen oft nicht bekannt sind, testet oder behandelt man sie auch nicht. Wir sprechen hier von so einfachen Dingen wie Calciumüberschuss, Vitamin-C-Mangel und Kaliummangel. Weil auch dieses Mineralienungleichgewicht nicht festgestellt werden kann, da die Mineralien – wenn überhaupt – nur im Blut gemessen werden, kommt auch niemand auf die Idee, sie auf den richtigen Stand zu bringen. Blutwerte messen eben nicht die Realität an der Zellmembran, sondern nur das Vorkommen im Blut.
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Ich erlebe es tagtäglich an meinen Patienten: Gesundheit heißt im Einklang sein mit ihrem gesamten Organismus und der Welt um sie herum. Sie sind für ein gesundes Leben bestens ausgerüstet. Denn:
Gesundheit ist das natürlichste auf dieser Welt.