Der Candida-Pilz gehört zur ursprünglichen und natürlichen Besiedlung unseres Darms dazu. „Ernten“ die freundlichen Darmbakterien den Pilz nicht, vermehrt er sich und schadet unserer Gesundheit.
Nahrung für unsere Darmbakterien
Unser Darm wird von einer Vielzahl von Kleinstorganismen besiedelt. Der Candida-Pilz gehört zu dieser ursprünglichen und natürlichen Besiedlung dazu. Candida ist ein natürlicher Hefepilz und dient den freundlichen Bakterien unserer Darmflora als Nahrung.
In Schach gehalten, wächst der Candida-Pilz ständig nach und ernährt die Milliarden Bakterien, die wiederum unsere Nahrung in ihre kleinsten Bestandteile zerlegen. Dieser Vorgang macht die Nahrung für uns erst resorbierbar.
In Symbiose mit Candida
Der menschliche Darm ist ausgestattet mit diesem Gleichgewicht der einzelnen Kleinstorganismen, das sich in den Millionen Jahren unserer Evolution so entwickelt hat. Die Symbiose zwischen den freundlichen Darmbakterien und dem Candida-Pilz als Nahrungsquelle für ebendiese Bakterien gewährleistet einen optimalen Gesundheitszustand.
Die Aufrechterhaltung dieses Gleichgewichts durch die Darmflora wird unterstützt von unserem Immunsystem und einem bestimmten pH-Wert in un-serem Darm.
Menüplan unserer Darmbakterien
Im Übrigen sollte man wissen, dass sich unsere freundlichen Bakterien aus unterschiedlichen Quellen ernähren. Der Candida-Pilz ist nur ein Bestandteil auf dem Menüplan. Eine große Rolle spielen auch die unverdaulichen Anteile von Pflanzen, die sogenannten Ballaststoffe wie Pektin, Inulin oder bestimmte Stärkeformen.
Sie sind in Gemüse, Früchten oder Nüssen enthalten. Um das Mikrobiom wieder bestmöglich aufzubauen, empfehle ich neben den lebendigen und aktiven Bakterienstämmen in Form von Probiotika auch, das entsprechende »Futter« bereitzustellen. Und das sind meistens Pulver, die man als Präbiotika bezeichnet.
Zerstörung der Darmflora
Zurück zum Candida-Pilz. „Ernten die freundlichen Darmbakterien den Pilz nicht beziehungsweise vertilgen sie ihn nicht und halten ihn damit in Schach, vermehrt er sich und wächst ungehindert weiter. Dies geschieht, wenn die freundlichen Bakterien durch Medikamente wie
- Antibiotika,
- Steroide,
- Antibabypillen,
- Immunsuppressiva oder
- Chemotherapeutika
vernichtet werden.
Auch Umwelttoxine wie
- Schwermetalle,
- Pestizide (insbesondere Glyphosat),
- Fungizide,
- Insektenvernichtungsmittel sowie
- die ganze Palette an Lebensmittelzusätzen, Farbstoffen, Geschmacksverstärkern und Konservierungsmitteln
spielen ihren gewichtigen Part bei der Zerstörung der Darmflora und tragen indirekt dazu bei, dass sich ein Candida-Pilz über das natürliche Maß hinaus ausbreiten kann.
Die Rolle von Alkohol
Eine weitere Rolle spielen alkoholische Getränke. Alkohol ist zelltoxisch. Er greift mit seinen Toxinen die Darmwand an und muss in der Leber entsorgt werden. Alkohol ist ein sogenannter Nährstoffräuber, das heißt, er bringt selbst keine oder nur sehr wenige Nährstoffe mit, verbraucht aber, um verarbeitet zu werden, viele.
Das sind beispielsweise große Mengen an B-Vitaminen, die wiederum wichtige Nährstoffe für eine gute Leberfunktion sind. Bei einem Vitamin-B-Mangel wird die Entgiftungs- und Verdauungsfunktion der Leber geschwächt.
Bildung eines schädlichen Biofilms
Der Candida-Pilz stellt Enzyme her (saure Proteasen), die Immunglobuline IgA aus der Darmwand herauslösen. Dieser Vorgang erlaubt es dem Candida-Pilz, sich an der Darmwand zu verankern und dort Kolonien zu bilden. Er tut dies in Zusammenarbeit mit anderen Erregern wie Bakterien und Parasiten in einer Struktur, die man »Biofilm« nennt.
Der Candida-Pilz produziert ein Toxin und trägt dadurch zur Entstehung des Sickerdarms bei. Dieses Toxin – ein spezielles Aldehyd, das vom Candida-Pilz ausgeschieden wird – führt zur dazu, dass sich die vorhin erwähnten Desmosome, das heißt die engen Verbindungen zwischen den Darmwandzellen, lösen.
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