Körper

Exklusiver Buchauszug aus „Leber an Milz“ Teil 1: Nasennebenhöhlen … oder warum wir alle Höhlenforscher sein sollten

Nasennebenhöhlen
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Im Bezug auf die Nasennebenhöhlen tappt die Forschung noch etwas im Dunkeln. Zwar sind Nasennebenhöhlenentzündungen eine Volkskrankheit. Rund 11 Prozent der Deutschen sind von einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung betroffen, aber warum wir sie haben, das wissen die Mediziner nicht, da haben sie nur Hypothesen. 


Leber an Milz. Wie wir lernen, auf die geheimen Signale unserer Organe zu hören

Warum haben wir eigentlich Nasennebenhöhlen? Was leistet die Milz, ohne dass wir es mitbekommen? Und was wünschen sich unsere Fußgewölbe von uns, wo sie uns schon ein Leben lang tragen? Unser Körper ist unser engster Partner, wir sind ein Leben lang mit ihm zusammen, und kennen ihn doch erstaunlich schlecht. Mit ihrem Buch „Leber an Milz. Wie wir lernen, auf die geheimen Signale unserer Organe zu hören“ möchten das Andrea Freund (Journalistin und Heilpraktikerin für Psychotherapie) und Lucia Schmidt (Journalistin und Ärztin) ändern. Sie lassen uns staunen über unseren Organismus, dessen Fähigkeiten und unermüdliche Arbeit wir nur selten wahrnehmen und meist unterschätzen.

In sechs Folgen stellen wir daraus in Auszügen sechs Organe und Körperstrukturen von Kopf bis Fuß vor, meist aus schulmedizinischer und ganzheitlicher Sicht. Denn im Körper ist nicht nur alles miteinander verbunden: Körper, Seele und Geist bilden ebenfalls eine Einheit. Und wer seinem Körper und damit sich selbst Gutes tun möchte, findet dazu am Schluss jeweils eine „Partnerübung“.

Lesen Sie hier den ersten Teil zum Thema „Nasennebenhöhlen … oder warum wir alle Höhlenforscher sein sollten“.


Nasennebenhöhlenhypothesen

Hypothese Nr. 1: Sie dienen zur Stickstoffmonoxid-Produktion und
-Speicherung. Warum das? Weil Stickstoffmonoxid in der Lunge selbst vernichtend auf Krankheitserreger wirkt, zudem stellt es die Luftwege weit. Der Luftaustausch in den Lungenbläschen kann effektiver stattfinden. Und damit wir diese Vorteile genießen können, wird eben in den Nasennebenhöhlen Stickstoffmonoxid hergestellt und produziert.

Hypothese Nr. 2: Die Nasennebenhöhlen dienen zur Stimmbildung, praktisch als Resonanzräume. Man würde anders klingen, wenn man die Nasennebenhöhlen nicht hätte. Da könnte ja etwas dran sein, immerhin weiß jeder, wenn man Schnupfen hat, klingt man anders.

Hypothese Nr. 3: Durch die Hohlräume im Schädel wird dieser leichter.

Hypothese Nr. 4: Durch die Hohlräume wird der Schädel, insbesondere der Teil, der das Gehirn umgibt, bei Stürzen und Schlägen auf den Kopf wie durch einen Airbag vor Verletzungen geschützt.

Der Airbag im Kopf

HNO- Ärzte halten es für am wahrscheinlichsten, dass Nasennebenhöhlen eine Airbag-Funktion haben. Anatomen haben nämlich festgestellt: Es gibt verschiedene »Knochenpfeiler« wie etwa die Kaupfeiler im Gesicht, die unter anderem durch das Vorhandensein der Nasennebenhöhlen entstehen. Über diese Pfeiler wird die Kraft bei einem Schlag oder Sturz auf den Kopf gezielt abgeleitet. „Wären die Nasennebenhöhlen mit Knochenmasse ausgekleidet, könnte sich die Kraft des Aufpralls viel einfacher über den ganzen Kopf ausbreiten“, sagt Achim Beule, leitender Oberarzt an der HNO-Klinik der Uniklinik Münster.

Es gibt definitiv am Kopf Knochen, die häufiger brechen als andere. Insgesamt bricht der Gesichtsschädel öfter als der Gehirnschädel, der zur Aufgabe hat, das Hirn zu schützen. „Aus dieser Beobachtung heraus“, so Beule, „kann man davon ausgehen, dass Nasennebenhöhlen als Airbag für das Gehirn dienen.“

Sanfte Heilung bei Nasennebenhöhlenentzündungen

Für ein besseres Verständnis könnte auch ein Blick hinüber zur Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) lohnen. Sie beruht unter anderem auf der „Sechs-Stadien-Lehre“: Krankheiten dringen demnach von außen nach innen in den Körper vor und nehmen dabei an Schweregrad zu. „Eine Nasennebenhöhlenentzündung gilt als zweites Stadium“, erläutert Gesa Meyer-Hamme, Ärztin am Zentrum für TCM des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, „es handelt sich dabei um eine reaktive Entzündung auf eine voraus gegangene Erkältung oder einen Virusinfekt.“ Bei akuten, vor allem aber auch bei chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen, die sogar ganz „trocken“, also ohne Schleimbildung ablaufen können, sei das häufig der Fall.

Oder in den Worten der alten Chinesen: Eine ursprüngliche Kälte, die in den Körper eingedrungen ist (die Erkältung), versucht der Organismus durch Wärme (Entzündung) auszugleichen: Er stellt damit auf ungünstige Weise Hitze her, weil die Region (in dem Fall die Nasennebenhöhlen) nicht mehr gut durchblutet sind. Und die Therapie? „Wenn man jetzt versucht, die Entzündung weg zu kühlen, verstärkt man damit das zugrunde liegende Problem“, so Meyer-Hamme. Umgekehrt wird Rotlicht zwar als wohltuend und lindernd empfunden, weil es die Kälte erwärmt, kann aber zugleich die Hitze der Entzündung befeuern. Aus diesem Grund geht die TCM einen zweifachen Weg: „Die Hitze wird mit Akupunktur ausgeleitet“, erklärt Meyer-Hamme, „und gegen die Kälte verschreiben wir wärmende Kräuter.“ Auch chronische Beschwerden ließen sich so in den Griff bekommen.

Einfluss auf die Lebensqualität

Studien haben ergeben: Gesunde Nasennebenhöhlen haben einen immensen Einfluss auf die Lebensqualität. Menschen, die an chronischen Atem- und Riecheinschränkungen leiden, bringen ein höheres Körpergewicht auf die Waage als gesunde Menschen. Der Grund: Vermutlich essen sie mehr, weil sie durch den schlechteren Geschmackssinn weniger Bewusstsein haben. Sie treiben weniger Sport und bewegen sich im Alltag mühseliger. Schon bei kleinsten Anstrengungen müssen sie nach Luft schnappen.

Damit man erst gar nicht krank wird, raten Experten, beim ersten Verdacht auf Schnupfen „Nasenduschen“ mit Kochsalzlösung anzuwenden. Die hilft auch, wenn die Sinusitis da ist; wendet man sie präventiv an, kann man das Schlimmste vielleicht verhindern. Viren, die meist Nasennebenhöhlenentzündungen verursachen, fühlen sich in salziger Umgebung nicht wohl und vermehren sich nicht gut darin.

„Partnerübung“

Die Auswirkungen von kranken Nasennebenhöhlen auf den allgemeinen Gesundheitszustand des Menschen sind enorm, sie können das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit deutlich einschränken. Deshalb sollte man vorbeugend tätig werden. Um das Risiko eines Schnupfens oder einer Nasennebenhöhlenentzündung möglichst zu reduzieren, empfehlen Experten bei den ersten Symptomen Nasenduschen mit Kochsalzlösung anzuwenden. Macht man das in den Erkältungsmonaten präventiv, spült die Nase also immer mal mit einer Salzlösung durch und hält sie feucht, kann man Erkrankungen vielleicht sogar ganz verhindern. Viren, die meist eine Sinusitis verursachen, fühlen sich in salziger Umgebung nicht wohl und vermehren sich nicht gut darin.

Rezept Kochsalzlösung

100 Milliliter abgekochtes Wasser abkühlen lassen, eine Messerspitze Haushaltssalz, völlig egal welches, hineingeben. Rund 2 Milliliter der Lösung mit einer 2 bis 5 Milliliter Spritze, die es in der Apotheke gibt, in jedes Nasenloch spritzen. Im Handel gibt es auch Nasenduschen, diese können auch benutzt werden, dazu die jeweilige Gebrauchsanleitung beachten. Die Salzlösung wird in den Rachen laufen oder wieder aus der Nase. Das ist am Anfang etwas eklig, aber völlig in Ordnung. Hauptsache, die Nasenschleimhaut wird gut durchgespült.

 

Folge 2 demnächst auf diesem Blog: Die Milz … brauchen wir die oder kann sie weg?


Cover leber an Milz Sechsteiliger Beitrag: Sechs Organe und Strukturen aus dem Buch „Leber an Milz“ (A. Freund/L. Schmidt)

Warum haben wir eigentlich Nasennebenhöhlen? Was leistet die Milz, ohne dass wir es mitbekommen? Und was wünschen sich unsere Fußgewölbe von uns, wo sie uns schon ein Leben lang tragen? Unser Körper ist unser engster Partner, wir sind ein Leben lang mit ihm zusammen, und kennen ihn doch erstaunlich schlecht. Mit ihrem Buch „Leber an Milz. Wie wir lernen, auf die geheimen Signale unserer Organe zu hören“ möchten das Andrea Freund (Journalistin und Heilpraktikerin für Psychotherapie) und Lucia Schmidt (Journalistin und Ärztin) ändern.

Sie lassen uns staunen über unseren Organismus, dessen Fähigkeiten und unermüdliche Arbeit wir nur selten wahrnehmen und meist unterschätzen. In sechs Folgen stellen wir daraus in Auszügen sechs Organe und Körperstrukturen von Kopf bis Fuß vor, meist aus schulmedizinischer und ganzheitlicher Sicht. Denn im Körper ist nicht nur alles miteinander verbunden: Körper, Seele und Geist bilden ebenfalls eine Einheit. Und wer seinem Körper und damit sich selbst Gutes tun möchte, findet dazu am Schluss jeweils eine „Partnerübung“.

Das Buch ist im Buchhandel erhältlich, z.B. beim Weltbild Verlag.


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