Die Blutreinigungskur im Frühling
Wir veröffentlichen in diesem Beitrag einen Auszug aus dem Buch „Altes Wissen und Der kleine Hausdoktor“ von Dr. med. homöop. Heinrich Will (1891-1971) vom April 1953.
Frühjahrsmüdigkeit
„Kälte und mangelnde Bewegung haben im Winter den Stoffwechsel behindert und zur Ablagerung von Schlacken in Blut und Säften geführt, welche Gesundheit und Arbeitskraft ernstlich gefährden und die bekannte „Frühjahrsmüdigkeit“ verursachen.
Blutreinigungskur im Frühjahr
Wir verdanken es vor allem dem segensreichen Wirken von Pfarrer Kneipp, dass anstatt der früheren Aderlässe, Fasten-, Schwitz– und anderen Kuren nunmehr eine viel einfachere Möglichkeit zur Überwindung dieses Zustandes bekannt wurde: die Kräutersaft-Kur!
Die Winterschlacken bestehen vorwiegend aus Säuren (Harnsäure), und um sie aufzulösen und auszuscheiden, bedarf es alkalischer Kräfte‚ wie sie in hervorragender Qualität in den vor der Blüte frisch gepressten Säften der Kräuter vorhanden sind.
Vorteile der Kräutersaft-Kur
Eine solche Kräutersaftkur
- reinigt Blut und Säfte,
- verbessert den Appetit,
- stärkt die Verdauung,
- macht reichliche Harn- und Stuhlausscheidung und
- verjüngt dadurch den Körper wie kaum ein anderes Mittel.
Welche Kräuter sind geeignet?
Fast alle grünen Blätter haben vor der Blüte diese Kräfte. Besonders empfehlenswert und überall in Massen vorhanden sind aber die folgenden:
- Brennnessel,
- Brunnenkresse,
- Schafgarbe,
- Schnittlauch,
- Spinat,
- Petersilie,
- Zinnkraut,
- Huflattich,
- Löwenzahn,
- Wegerich,
- Sauerampfer,
- Salbei und
- Gundelrebe.
Kräuter zubereiten und einnehmen
Da der Saft schnell verdirbt, muss man sie täglich frisch pflücken. Man zerkleinert sie dann oder treibt sie durch den Fleischwolf‚ presst sie gut aus und nimmt früh nüchtern einige Esslöffel bis eine Tasse des Saftes.
(Anmerkung: Man kann auch die Kräuter in einem Gefäß mit dem Zauberstab und Wasser pürrieren, durch ein Teesieb geben und trinken und am besten vormittags gegen 11.00 Uhr).
Zur Geschmackverbesserung kann man Honig, Milch, Zitronenwasser oder Wein zusetzen, mit welch letzterem man den Saft einige Tage haltbar machen kann. Diese Kur muss 3 – 4 Wochen durchgeführt werden, wenn man einen ausreichenden Erfolg erwarten will.
Sie ist so zu recht eine „Volkskur“, weil auch der Ärmste sich ihrer bedienen kann. Denen, die keine Möglichkeit haben, die Kräuter selbst zu sammeln, bieten Apotheken, Drogerien und Reformhäuser fertige Kräutersäfte, die von ähnlicher Wirkung, aber natürlich kostspieliger sind.
Blutreinigungs-Tee
Wer diese Kosten leicht aufbringen kann, dem sei als Ersatz für die frischen Kräuter ein nicht ganz so durchgreifender, aber auch wirkungsvoller Blutreinigungs-Tee empfohlen, der aus folgenden getrockneten Kräutern besteht:
- Brennnessel,
- Johanniskraut,
- Rosmarin,
- Salbei,
- Schafgarbe,
- Spitzwegerich,
- Tausendgüldenkraut,
- Wacholderbeeren,
- Wermut,
- Zinnkraut.
Ein halbes Pfund von dieser Teemischung reicht zu einer etwa 4-wöchigen Kur. Man brühe morgens 2 – 3 Esslöffel mit 1/2 Liter kochenden Wassers auf und trinke dies im Lauf des Tages aus.
Einfach und günstig
Eine solche Frühjahrskur kann neben jeder Berufsarbeit durchgeführt werden. Sie wirkt besser, wenn man während der Kur auf Fleischgenuss verzichtet und täglich ausgiebige Körperbewegung vornimmt durch Turnen, Gymnastik, Sport oder Wandern. Der moderne Mensch neigt dazu, nur vor dem Komplizierten und Teuren Respekt zu haben und solche einfachen und billigen Kuren zu belächeln. Wer aber einmal eine solche Saftkur vorschriftsmäßig durchgeführt hat, wird staunen, welche Wirkungen die einfachsten Naturkräfte auszuüben vermögen.“
Wir danken Frau Evelyne Will für die freundliche Genehmigung zur Veröffentlichung des Buchauszugs. Das Buch ist im Buchhandel erhältlich, z.B. bei Amazon.
Buchtitel: „Altes Wissen und Der kleine Hausdoktor – Das allernötigste zur Selbstbehandlung von Mensch und Tier mit Homöopathie nebst naturgemäßen Anwendungen und Diät“
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