Uwe Karstädt, Buchautor und Gesundheitscoach erklärt: Der Candida-Pilz durchbohrt mit seinen Pilzfäden die Darmwand. Er erhöht damit die Durchlässigkeit der Darmmembran und spielt so eine gewichtige Rolle bei der Entstehung des Leaky-Gut- beziehungsweise des Sickerdarm-Syndroms.
Das übermäßige Wachstum von Pilzen alleine ist aber nur ein Faktor der Dysbiose. Der Candida-Pilz verwandelt sich. Er verändert sein Erscheinungsbild. Man könnte auch sagen, er mutiert von einem natürlichen Hefepilz zu einem parasitären Pilz. In dieser parasitären Form entwickelt der Pilz weiße Mycelium-Fäden, die den bekannten Schimmelpilzfäden ähneln. Mit diesen Mycelium-Fäden kann ein Pilz jeden organischen Stoff durchlöchern und in ihn eindringen.
Der Candida-Pilz erhöht die Durchlässigkeit der Darmmembran
Diesen Vorgang kann man bei jeder verschimmelten Frucht, beispielsweise einer Erdbeere, beobachten. In unserem Körper führ das aber zu etwas ganz Entscheidendem: Der Candida-Pilz durchbohrt mit seinen Pilzfäden die Darmwand. Er erhöht damit die Durchlässigkeit der Darmmembran. So spielt er eine gewichtige Rolle bei der Entstehung des Leaky-Gut- beziehungsweise des Sickerdarm-Syndroms. Und was sickert dann durch eine an sich geniale einzellige Darmwand durch? Alle möglichen Erreger, Pilze, Umweltgifte und eben Lektine.
Candida-Pilz macht müde
Die Ursache für die Verwandlung des Candida-Hefepilzes in diese parasitäre Form des Candida ist Folgendes: Jedes Lebewesen hat eine Vorliebe für bestimmte Nährstoffe. Candida beispielsweise ernährt sich von Einfachzuckern, aber auch von Hefe und Milchzucker.
Wenn der Candida-Pilz seinen Symbiosepartner verloren hat, der ihn in Schach hält, wächst er sehr schnell. In einem idealen Milieu kann er sich innerhalb von 20 Minuten verdoppeln. Auf der Suche nach leicht verwertbaren Zuckern landet der Candida-Pilz mit seinen Mycelium-Fäden in den Blutbahnen, die direkt auf der anderen Seite der Darmwand liegen.
Und das Blut – mit seinem ständigen Vorrat an Blutzucker – ist wie ein Schlaraffenland für jeden Pilz. Unsere Vitalität und unser Energiehaushalt sind auf unseren Blutzucker angewiesen. Stabiler Blutzucker bedeutet stabile Energie. Dementsprechend sind Menschen, deren Blutzucker vom Candida-Pilz reduziert wird, immer müde.
Candida-Pilz sorgt für einen „Kater“
Das ist aber nicht der einzige Grund, warum sich Menschen mit einer Candidiasis so müde und unwohl fühlen. Bei der Umwandlung von Blutzucker entsteht wiederum Alkohol, der die Leber angreift und für einen »Kater« sorgt. Vielen Menschen mit einer Candidiasis – so nennt man das Überhandnehmen des Candida-Pilzes – ist dieses Gefühl bekannt. Sie wachen morgens wie nach einer durchzechten Nacht mit einem »Kater« auf, obwohl sie keinen Schluck Alkohol zu sich genommen haben.
Ein weiterer Grund für die chronische Müdigkeit ist ein Mangel an Nährstoffen. Sie werden praktisch von dem Pilz „weggefressen“. Dadurch bleiben zu wenig Nährstoffe für den Wirt übrig.
Anzeichen und Symptome einer krankhaften Candida-Besiedlung
Die typischen Anzeichen und Symptome einer krankhaften Candida-Besiedlung sind ähnlich wie die Symptome des Sickerdarm-Syndroms. Sie können viele Krankheiten und Gemütsstörungen imitieren wie
- das Gefühl wie Watte im Kopf oder benebelt zu sein,
- Merkfähigkeitsstörungen, Verwirrung und Stimmungsschwankungen,
- aggressives Verhalten,
- Infektanfälligkeit,
- geringe körperliche und geistige Belastbarkeit,
- Energiemangel, Kraftlosigkeit und Unbehagen,
- eine generell erniedrigte Körpertemperatur mit Kälteempfindlichkeit oder Fieber unklarer Herkunft,
- Muskel- und Gelenkschmerzen,
- Blähungen, Verdauungsstörungen und Bauchschmerzen,
- Durchfall und/oder Verstopfung,
- wiederkehrende Blasen- und Vaginalinfektionen,
- Bettnässen oder
- Kurzatmigkeit.