Waldbaden als neuer Wellnesstrend ist das Eintauchen und Erleben des Waldes mit allen Sinnen. Japaner sind überzeugt, dass Waldbaden eine der Ursachen für ein glückliches langes Leben ist.
Was ist Waldbaden?
Schon einen leichten Spaziergang im Wald können Sie zum „Waldbaden“ nutzen. Es gilt also nicht, sich körperlich anzustrengen oder eine sportliche Wanderung zu unternehmen. Vielmehr geht es darum, den Wald mit allen Sinnen zu erleben:
- Sehen: Unterschiedliche Lichtverhältnisse wahrnehmen
- Riechen: Düfte der Bäume, Erde, Pilze, Blumen entdecken
- Hören: Den Vögeln, Blättern, dem Wind und Bächen lauschen
- Tasten: Bäume,Äste, Blätter, Moos berühren
- Schmecken: Essbare Beeren, wie Blaubeeren oder Walderdbeeren auf der Zunge zergehen lassen
Hype oder heilsam?
Hier sehen Sie ein kurzes Video vom 9.5.2019 im SWR Fernsehen zum Thema.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.swr.de zu laden.
Waldbaden fördert die Gesundheit
Das Waldklima zeichnet sich durch folgende gesundheitsfördernde Elemente aus:
- hohe Luftqualität und Reduktion von Luftschadstoffen führen zur Entlastung von Atemwege und Haut sowie einer systemischen Wirkungen (u. a. auf Herz- und Gefäße)
- hohe Luftfeuchtigkeit entlastet die Atemwege
- niedrige Lufttemperaturen steigern die körperliche Leistungsfähigkeit und härten ab
- spezielle Lichtverhältnisse führen zur Verbesserung von Stimmung und vermitteln Geborgenheit
- Pflanzen, Bäume, Holz, Waldboden, Erde tun ebenfalls der Psyche gut
(Quelle: Universität München)
Durch das Einatmen der ätherischen Öle, die die Bäume in die Luft abgeben, wird unser Immunsystem gestärkt. Unser Körper produziert aufgrund der in der Waldluft enthaltenen Terpene verstärkt so genannte Killerzellen, die gegen Krebs wirken. Studien haben ferner ergeben, dass sich durch den Aufenthalt im Wald Angstzustände, Depressionen und Wut verringern, Stresshormone abgebaut werden und die Vitalität steigt.
Woher kommt Waldbaden?
„Shinrin Yoku“, was Waldbaden auf japanisch heißt, wurde vom japanischen Landwirtschaftsministerium schon Anfang der achtziger Jahre propagiert. Inzwischen gibt es Zentren für „Waldtherapie“. An japanischen Universitäten können sich Ärzte auf „Waldmedizin“ spezialisieren. Den Nationalen Erholungswald von Akasawa besuchen zum Beispiel jedes Jahr mehr als 100.000 Japaner (Fokus-Artikel).
Ich wünsche Ihnen ein entspanntes Waldbad!
Falls Sie das Thema interessiert, finden Sie hier weiterführende Artikel:
02.04.2019 Süddeutsche Zeitung: Japanische Tradition des Waldbadens soll nach Bayern kommen
21.03.2019 Spiegel: Tourismustrend Waldbaden: Mein Therapeut, der Baum
08.05.2018 Zeit: Waldbaden:Spring!