Das Hospital General Manuel Gea González in Mexiko-Stadt untersuchte mit Erfolg die Auswirkungen von Probiotika-Stämmen auf die Remissionsrate bei einer Infektion mit SARS-CoV-2, dem Virus, das COVID-19 verursacht.
Bei Corona Probiotika getestet
Forscher des Hospital General Manuel Gea González in Mexiko-Stadt haben die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, in der die Auswirkungen von vier spezifischen Probiotika-Stämmen auf die Remissionsrate bei einer Infektion mit SARS-CoV-2, dem Virus, das COVID-19 verursacht, untersucht wurden. Die Studie untersuchte die Auswirkungen einer eintägigen probiotischen oder Placebo-Kapsel über einen Zeitraum von 30 Tagen bei bestätigten erwachsenen COVID-19-Patienten mit leichten Symptomen, die jedoch nicht ins Krankenhaus eingeliefert wurden.
Die placebokontrollierte, doppelblinde klinische Studie umfasste 300 Patienten im Alter von 18 bis 60 Jahren mit PCR-bestätigtem COVID-19 und leichten Symptomen. Die Wirkung der Kombination von vier spezifischen probiotischen Stämmen zeigt signifikante Ergebnisse auf die Remissionsrate, die Dauer der Symptome und die Viruslast (gemessen durch RT-PCR). Dabei gab es während des Studienzeitraums keine Intensivaufenthalte. Es gab kein unerwünschtes Ereignis im Zusammenhang mit der probiotischen Stammmischung.
Detaillierte Wirksamkeits- und Sicherheitsergebnisse beziehen sich auf die folgenden Parameter:
- Remissionsrate, gemessen sowohl am Fehlen von COVID-19-Symptomen als auch an einem negativen RT-PCR-Test
- Verringerung der Anzahl symptomatischer Patienten mit COVID-19
- Verkürzung der Dauer bestimmter Symptome
- reduzierte Viruslast in Nasen-Rachen-Abstrichen
- erhöhte spezifische IgG- und IgM-Werte gegen SARS-CoV-2
Darm-Lungen-Achse bei COVID-19-Patienten
Die Hypothese dieser klinischen Studie basiert auf der allgemein definierten Darm-Lungen-Achse, der Verbindung zwischen Darm- und Lungengewebe. Durch das Mikrobiom und Immunzellen vermittelt, hat es seine Bedeutung bei bestimmten Atemwegserkrankungen bewiesen. Da 75 % des Immunsystems mit Darmzellen verbunden sind, ist die Darmmikrobiota nachweislich maßgeblich an der Regulierung der Entwicklung und Funktion des Immunsystems beteiligt.
Einer von drei an COVID-19 erkrankten Patienten wies eine Dysbiose auf und Patienten mit gastrointestinalen Symptomen hatten einen erhöhten Schweregrad der Krankheit. Das macht die Mikrobiotika zu einem potenziellen therapeutischen Ziel für die Behandlung und Übertragung von COVID-19.
Ergebnisse sind ermutigend
Der leitende Forscher Pedro Gutierrez-Castrellon, MD, sagte: „Die vorläufigen Ergebnisse dieser klinischen Studie sind ermutigend. Wir freuen uns sehr, Teil dieser zeitnahen Forschung zu sein. Weitere Forschung ist erforderlich, um zusätzliche Vorteile zu bestätigen und zu erkunden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Probiotika für ihre gesundheitlichen Vorteile für den Wirt bekannt sind, wenn sie in angemessenen Mengen verabreicht werden. Wie von der WHO angegeben, erfordern sie, dass gut konzipierte klinische Studien als solche betrachtet werden. Ihr Nutzen ist streng stammspezifisch. Daher können der positive Nachweis in einer klinischen Studie und die Wirksamkeit nicht extrapoliert oder auf andere Stämme ausgeweitet werden ohne klinische Evidenz.“
Hintergrund
Die in dieser Studie verwendeten spezifischen probiotischen Stämme sind:
- L. Plantarum KABP-033,
- L. Plantarum KABP-022,
- L. Plantarum KABP-023,
- P. Acidilactici KABP-021
Das General Hospital Dr. Manuel Gea González ist eine dezentralisierte öffentliche Einrichtung mit Sitz in Mexiko DF, die zur Koordination der Nationalen Gesundheitsinstitute und High Specialty Hospitals gehört. Sie bietet medizinische Dienstleistungen an, die sich auf Prävention, Behandlung und Rehabilitation sowie auf die Ausbildung von Menschen konzentrieren.
Der Artikel ist im Original in englischer Sprache erschienen bei Drug Development.