Der Selbstheilungsnerv: Rolle der Gehirnnerven bei Gesundheitsproblemen
Der Gedanke, dass Hirnnerven bei Gesundheitsproblemen eine Rolle spielen, wird von der modernen Medizin nahezu durchgängig übersehen. Es bestehen gute Chancen, viele Symptome zu lindern oder zu beseitigen, wenn es gelingt, die fünf Hirnnerven, die die soziale Zugewandtheit fördern, wieder funktionstüchtig zu machen.
Unterdrückung von Symptomen mit Medikamenten
Im Umgang mit Krankheitssymptomen versuchen wir diese oft mit Medikamenten zu behandeln. Das führt jedoch meist nur zur Unterdrückung von Symptomen und neue und weitere entstehen. Dann nehmen wir Medikamente gegen verschiedene Symptome und wieder andere um die Nebenwirkungen zu behandeln. Zur Erzielung einer dauerhaften Gesundheit ist hingegen ein weitgehend ungenutztes Potenzial vorhanden. Das beruht auf dem Verstehen der Funktionsweise des Nervensystems und einer neuartigen Herangehensweise an schwierige Gesundheitsproblem.
Laden Sie sich hier den Fragebogen „Häufige Probleme durch eine Funktionsstörung von Hirnnerven“ als PDF herunter. Füllen Sie ihn vor dem Start mit den Übungen aus. Kreuzen Sie an, welche Probleme Sie haben, wie häufig und wie stark.
Konsequenzen von geschwächten Hirnnerven
Einfach ausgedrückt: Wenn der vordere, neue Vagus-Ast nicht funktioniert, dann sollten wir dafür sorgen, dass er wieder funktioniert. Da das autonome Nervensystem wichtige Körperfunktionen wie Kreislauf, Atmung, Verdauung und Fortpflanzung steuert, kann es zu einer breiten Palette von Konsequenzen kommen, wenn der Vagus und andere Hirnnerven nicht ordnungsgemäß arbeiten. Diese Liste häufiger Probleme, die sicher nicht vollständig ist, kann dem autonomen Nervensystem geschuldet werden.
Probleme scheinen nichts miteinander zu tun zu haben
Angesichts der Herausforderungen und Belastungen, mit denen wir es in unserem Leben zu tun haben, ist jeder Mensch von Zeit zu Zeit von einem oder mehreren Symptomen betroffen. Auf den ersten Blick scheint diese Liste auch Probleme zu umfassen, die nichts miteinander zu tun haben. Manche von ihnen könnten wir als „körperliche“, manche als „geistige“, andere als „psychische“ und wieder andere als „verhaltensbedingte“ einstufen.
Komorbidität
In diesem Zusammenhang ist es jedoch nicht hilfreich, Symptome durch Gruppierungen zu unterscheiden und es lenkt von der Beobachtung ab, dass die zugrunde liegende physiologische Ursache im Wesentlichen dieselbe ist. Meist haben Menschen mehr als eines dieser Symptome gleichzeitig. Das wird wissenschaftlich als Komorbidität bezeichnet. Die Symptome können in unregelmäßigen Abständen verschwinden und wiederkehren.
Nach dem roten Faden zu suchen
Anstatt einzelne Symptome als gesonderte Probleme zu behandeln, die jeweils ein eigenes Medikament erfordern, wäre es vorzuziehen, nach dem roten Faden zu suchen, der sie miteinander verbindet. Der rote Faden ist vielleicht ganz einfach zu erkennen. Alle aufgelisteten Probleme treten zumindest teilweise aufgrund der Aktivität des hinteren dorsalen Vagus-Astes oder der Aktivierung des Grenzstranges auf. Sie können durch Wiederherstellung des vorderen Vagus-Astes und anderer für Kontakt und Kommunikation erforderlicher Nerven, die auch als soziales Nervensystem bezeichnet werden, in Angriff genommen werden.
Hirnnerven spielen bei Gesundheitsproblemen eine Rolle
Der Gedanke, dass Hirnnerven bei einem dieser Gesundheitsprobleme eine Rolle spielen können, wird von der modernen Medizin nahezu durchgängig übersehen. Es bestehen gute Chancen, viele der aufgelisteten Symptome zu lindern oder zu beseitigen, wenn es gelingt, die fünf Hirnnerven, die die soziale Zugewandtheit fördern, wieder funktionstüchtig zu machen. Die Überzeugung beruht auf Stanley Rosenbergs jahrzehntelanger praktischer Erfahrung sowie der Erfahrung von Hunderten von Therapeuten, die er am Stanley-Rosenberg-Institut ausgebildet hat.
Das autonome Nervensystem
Die primäre Aufgabe des menschlichen Nervensystems ist, das Überleben des physischen Körpers sicherzustellen. Das autonome Nervensystem besteht aus dem Gehirn, dem Hirnstamm, den Hirnnerven, dem Rückenmark, den von dort ausgehenden Nerven, den sogenannten Spinalnerven, und dem enterischen oder enteralen Nervensystem (das Nervensystem im Darm oder auch „Bauchgehirn“). Wir richten unser Hauptaugenmerk auf das autonome Nervensystem, das aus Elementen des Hirnstamms, einigen der Hirnnerven und Teilen einiger Spinalnerven besteht.
Die zwölf Hirnnerven
Alle zwölf Hirnnerven sind paarig angelegt und haben Leitungsbahnen, es gibt sie also auf der linken und auf der rechten Körperseite. Einer der Hirnnerven „wandert“ durch den Körper, er zieht vom Hirnstamm zur Brust und zum Abdomen und steuert viele der inneren Organe. Er innerviert – d.h. er durchzieht –
- die Halsmuskeln (Rachen und Kehlkopf) und
- die Organe für die Atmung (Lunge) sowie für den Kreislauf (Herz),
- für die Verdauung (Magen, Leber, Bauchspeicheldrüse, Zwölffingerdarm, Dünndarm und den aufsteigenden und querverlaufenden Abschnitt des Dickdarms) und
- die Organe für die Ausscheidung (Nieren).
Da dieser Nerv so lang ist und so viele Äste hat, wurde er „Vagus“, der „Umherschweifende“ genannt.
Der Vagus-Nerv
Der Vagus-Nerv unterstützt die Steuerung sehr vieler Körperfunktionen, die für die Erhaltung der Homöostase erforderlich sind, also für den Gleichgewichtszustand eines offenen dynamischen Systems. Eine der wichtigsten Aufgaben der Hirnnerven besteht darin Ruhe und Ausgleich zu erleichtern. Sie aktivieren auch die Sinne, den Sehsinn, den Geruchs-, Geschmacks- und Gehörsinn sowie den Tastsinn auf der Gesichtshaut.
Wie die Übungen zur Wiederherstellung des sozialen Nervensystems aussehen, zeigen wir Ihnen in unserem nächsten Beitrag zum Selbstheilungsnerv.
Lesen Sie dazu auch das Buch von Stanley Rosenberg „Der Selbstheilungsnerv“.
Oder auch den ersten Beitrag unserer dreiteiligen Serie zum Selbstheilungsnerv:
Als Autor dieses Blogs teile ich gerne meine Erfahrung und mein Wissen über Gesundheit und Heilung, das ich durch Studium und Erfahrung in vielen Jahren gesammelt habe.